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DIE LASTEN-FAHRRAD-OCHSENTOUR ODER DIE GESCHICHTE VON BÄCKER-LEHRLING OPA HERBERT


Opa Herbert - den Namen kennst du, wenn du gerne Roggen-Vollkornbrot bei uns kaufst. Vielleicht hast du dich schon mal gefragt, warum wir es so getauft haben. Nun: Das ist ganz einfach. Opa Herbert war Björn Wiese's Großvater. Und dieses Brot hat auch er schon gebacken. Mit Sauerteig und viel Zeit. So, wie wir es heute auch wieder machen. Aktuell verbinden wir aber eine ganz andere Bäcker-Tradition mit Opa Herbert. Nämlich die Sache mit dem Lasten-Fahrrad. Das ist inzwischen das Hauptverkehrsmittel von Bäckermeister Björn Wiese. Mit E-Antrieb natürlich. Den hatte Opa Herbert nicht. Für ihn war das Lasten-Fahrrad-Fahren tägliche Schwerstarbeit.


Die tägliche Ochsentour

1939 war Großvater Herbert Petscheleit Lehrling in der Eberswalder Bäckerei Görwitz. Zum Betrieb gehörten einige Lasten-Fahrräder. Die hatten sich Ende des 19. Jahrhunderts zum typischen Bäcker-Fahrrad gemausert. Mit großen Weidenkörben ausgestattet, lieferten die Lehrlinge die frischen Backwaren aus. Herbert Petscheleit führte seine tägliche Route unter anderem in die Rudolf-Breitscheid-Straße - zu den Villen der gut betuchten Eberswalder mit Dienstboten-Eingang. Damals gab es ein Nachtfahrverbot. Erst ab 5.45 Uhr durften die Räder vom Hof rollen. Herbert Petscheleit hatte aber nur wenig Zeit. Denn schon 7 Uhr begann der Unterricht in der Berufsschule (heute Bürgerbildungszentrum Amadeu Antonio). Opa Herbert beendete seinen Arbeitstag eigentlich immer mit Ärger. Entweder, weil er zu früh vom Hof rollte. Oder, weil er in seiner Eile auf den Dienstboten-Eingang verzichtete und statt dessen den schneller erreichbaren Haupteingang nahm. Oder, weil er zu spät in die Berufsschule kam.


Heute sieht die Welt ganz anders aus

Unsere Lehrlinge haben's da heute leichter. Sie müssen nicht früh in der Backstube stehen und danach den Vormittag in der Berufsschule hinter sich bringen. Schule und Ausbildung im Betrieb sind zeitlich voneinander getrennt. Und das Lastenrad-Fahren ist auch einfacher. Unser Modell e-Harry hat einen Elektro-Motor. Deshalb denken wir wirklich darüber nach, auch unsere Frühstücke mit Lastenrädern auszufahren. Fünf Minuten bis nach Ostend oder Nordend und zehn Minuten bis nach Westend sind kaum zu toppen. Keine Anstrengung dank E-Antrieb. Die Luft bleibt sauber und wir bewegen uns an der frischen Luft. Dagegen stinkt das Auto doch ab, oder?

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