Wir backen es wie vor 200 Jahren. Damals gab es keine Backhefe und keinen elektrischen Strom für die Knetmaschine. Die Bäcker mussten es irgendwie von Hand schaffen, dass der Teig stabil wird und natürliche Hefe bildet. Dazu braucht er mindestens 24 Stunden Ruhe. Wir wollten es traditionell versuchen. Und wir haben festgestellt: Es funktioniert.  Nun liegt unser Beutebrot endlich im Laden. Ein Jahr lang haben wir daran getüftelt. Oder besser: Wir haben gestaunt. Uns bei jedem neuen Versuch gefragt, warum heute kein Bäcker mehr weiß, dass Brotteig auch ohne Hilfsmittel richtig klasse wird. Mehl, Wasser und Salz – dazu unserer Hände, Arbeit und ganz viel Zeit. Keine Backhefe, keine Knetmaschine. Einfach so. Das Ergebnis ist verblüffend: Unser neues Bio-Weizen-Brot ist sehr bekömmlich, hält seine Frische über Tage und ist besonders im Geschmack.
WIR NENNEN ES BEUTEBROT. WARUM?
Auf einer Reise zu einem Kollegen entdeckte ich eine „Beute“, den ursprünglichen Bäcker-Tisch. In diesem Moment wusste ich, wie das natürlichste Brot in unserem Sortiment heißen soll: „Beutebrot“. Mein Opa, der unser Familienunternehmen 1951 gründete, arbeitete noch auf der „Beute“. Unter der Arbeitsplatte versteckte sich eine große Wanne. Er lagerte dort sein Mehl. Ursprünglich lagerte man den Brotteig dort.
Ein Vergleich: Der Teig für unser Beutebrot reift 24 Stunden. Dann ist er bereit für den Backofen. Brotteige aus der Knetmaschine wandern schon nach zwei bis drei Stunden in den Ofen. Der Fortschritt hat das Handwerk schneller gemacht. Heute wünschen wir uns oft die Natürlichkeit zurück. Wir wollen wissen, wie unsere Lebensmittel entstehen, was drin ist und was eigentlich drin sein sollte. Unser Beutebrot war nicht nur für mich, sondern auch für die Mitarbeiter und Azubis in der Backstube ein richtiges Aha-Erlebnis. Kein Lehrplan greift diese Ur-Form des Brotbackens auf. Warum auch, möchte man fragen. Ein Bäcker vor 200 Jahren hatte einen Knochenjob. Als später Back-Hefe genutzt wurde und durch elektrischen Strom Maschinen die Arbeit erleichterten, brachte ihm das vor allem einen Zeitgewinn. Viel schneller kam er zu einem stabilen Teig, den er weiterverarbeiten konnte. Warum hätte er die alte Technik weitergeben sollen? Weil es einfach besser schmeckt! Nun haben wir sie wiederbelebt.
WIR SIND BEGEISTERT. ABER WAS SAGT IHR?
Entstanden ist ein modernes Bio-Weizen-Brot. Weil es viel Zeit zum Wasser binden hatte, ist es besonders feucht und bleibt über viele Tage frisch. Und es ist bekömmlicher. Denn nach vielen Stunden Ruhe ist der Gärungs- und Fermentationsprozess viel weiter vorangeschritten als bei herkömmlichen Broten.
Am Ende entscheidet ihr, ob wir den richtigen Weg gegangen sind. Wie schmeckt euch unser Beutebrot? Wie fühlt es sich an, wenn ihr rein beißt? Ist es wirklich bekömmlicher? Gefällt euch der Trend, Backwaren viel Zeit zu geben? Schreibt uns hier in den Kommentaren, bei Facebook oder meldet euch per E-Mail: info@wiese.de
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